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Anti-Elektrosmog-Häuser
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Ursachen und
Schutz vor Elektrosmog |
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Elektrosmog |
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Elektrosmog oder E-Smog (aus Elektro- und Smog) ist ein umgangssprachlicher
Ausdruck für verschiedene durch Einsatz von Technik verursachte
elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Der
Begriff bezieht sich willkürlich nur auf technisch erzeugte
Felder und unterstellt, dass diese auf Dauer schädigende
Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben. Der Begriff Elektrosmog
wird im Allgemeinen einseitig abwertend eingesetzt und unterscheidet
sich dadurch von dem nichtwertenden Fachbegriff Elektromagnetische
Strahlung, deren Zulässigkeit durch Regeln, Normen und
Gesetze zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMVU)
bestimmt wird.
Der nicht exakt definierte Begriff Elektrosmog schließt
niederfrequente thermische Wärmestrahlung ebenso wie höherfrequente
ionisierende Strahlung, also etwa Röntgenstrahlen aber
auch Licht je nach Auffassung des Sprechers oder Autors aus,
obwohl es sich dabei ebenfalls um elektromagnetische Wellen
(Wellenmodell) oder Strahlen (Strahlungsmodell) handelt.
Elektromagnetische Felder natürlichen Ursprungs in vergleichbaren
Frequenzbereichen wie bei technisch genutzten Anwendungen, zum
Beispiel infolge von Blitzentladungen bei Gewitter, werden trotz
ihres lediglich des durch den Energieeintrag und Energieumsatz
bedingten Gefahrenpotentials nicht als Elektrosmog bezeichnet.
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Begriffsentwicklung |
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Durch fortschreitende Elektrifizierung und die Nutzung von
Funkwellen ist der Mensch zunehmend künstlich erzeugten
elektromagnetischen Feldern ausgesetzt. Dabei bleibt die Information
wie auch die Bildung der Bevölkerung weit hinter den Anforderungen
zurück, solche Felder und ihre Wirkung beurteilen zu können.
Besonders die Aufstellung von überall verteilten Mobilfunkstationen
hat zunehmen zu einer kontroversen Diskussion über deren
Auswirkungen auf den Menschen und zu einer Vielzahl von Studien
geführt. Solche Diskussionen gab es für Anwohner von
Hochspannungsleitungen und Hochspannungskabeln wie auch von
Rundfunkstationen schon im späten 19. Jahrhundert (elektrische
Straßenbahn) und frühen 20. Jahrhundert (Mittelwellensender).
Das Wort Elektrosmog hat sich im deutschen Sprachraum als eine
abwertende Sammelbezeichnung für Abstrahlungen technisch
erzeugter elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer
Felder durchgesetzt. Der Begriff Smog setzt sich aus den englischen
Wörtern smoke für Rauch und fog für Nebel zusammen
und steht somit für eine Belastung der Umwelt. Technisch
betrachtet ist der Begriff ungenau, da die Wirkgrößen,
nämlich die o.g. Feldgrößen, im Gegensatz zu
dem wortgebenden smoke oder Rauch unmittelbar mit dem Abschalten
der Quelle abklingen. Sprachlich lässt sich der Ausdruck
Elektrosmog als Dysphemismus einstufen, da er im Gegensatz
zum Begriff der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit
eine negative Wertung einschließt.
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Ursachen der Felder |
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Man unterscheidet elektrische (z. B. Elektrostatik), magnetische
(z. B. Magnetostatik) und elektromagnetische Felder. Magnetische
oder elektromagnetische Felder werden durch Stromfluss in elektrischen
Leitern verursacht. Elektrische Felder entstehen aufgrund einer
Potentialdifferenz oder einer Ladungsdifferenz zwischen zwei
Orten. In elektrotechnischen Anlagen und Geräten und in
deren Nähe und den Zuleitungen verursachen Ströme
niederfrequente magnetische sowie hochfrequente elektromagnetische
Felder, z. B.: im Umkreis von Stromrichteranlagen und Stromleitungen,
Nieder- und Hochspannungsleitungen, im Feld von Antennen werden
elektromagnetische Felder oder vereinfacht Funkwellen zur Informationsübertragung
erzeugt.
Dazu gehören ungerichtete Antennen Rundfunksender, Mobiltelefone,
WLAN, Bluetooth und schnurlose Telefone, und gerichtete Antennen
an Radaranlagen,
Mikrowellenherde erzeugen in ihrem Garraum elektromagnetische
Felder, ein ungefährlich geringer Teil davon gelangt auch
in die nahe Umgebung,
Induktionskochfelder und gewöhnliche elektrische Kochplatten
erzeugen magnetische Wechselfelder. |
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Wirkungen der Felder |
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Zahlreiche Wirkungen elektromagnetischer Felder werden diskutiert,
u. a. eine Auswirkung auf die Erzeugung des Hormons Melatonin
(Melatoninhypothese), funktionale Beeinflussungen des Nervensystems
durch Demodulation von Signalen an elektrisch nichtlinearen
Grenzflächen und die thermische Wirkung. Intensiv erforscht
und nachgewiesen ist bisher nur die im Folgenden erläuterte
thermische Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Wechselfelder.
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Thermische Wirkung |
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Die thermische Wirkung führt bei starker Exposition zu
einer Eiweißzersetzung, wenn die lokale Temperatur einen
Grenzwert von etwa 40 °C überschreitet. Beim Elektrosmog
sind alltäglich vorkommende Leistungen pro Volumen jedoch
derart gering, dass nur Erwärmungen um wenige zehntel Kelvin
auftreten, die keine thermische Schädigung erwarten lassen.
Anlagen, bei denen diese Grenze überschritten wird, sind
abgeschirmt (etwa Mikrowellengeräte) oder vor Zutritt geschützt
(Sendeanlagen).
Der Wärmeeintrag in Gewebe erfolgt über die dielektrische
Erwärmung. Der Wärmeeintrag hängt unter anderem
von der elektrischen Materialeigenschaft des Gewebes ab, nämlich
vom Imaginärteil der komplexwertigen Permittivität
und der elektrischen Leitfähigkeit, sowie der Leistungsdichte
des elektromagnetischen Feldes am Ort der exponierten Person.
Sendeverfahren mit gepulster Trägerwelle (etwa DECT- oder
GSM-Telefone) erzeugen bei gleicher Sendeleistung in Gewebe
naturgemäß eine geringere thermische Wirkung als
ein Sender mit kontinuierlicher Trägerwelle. Dieser Effekt
entsteht dadurch, dass in den Pausen zwischen den Pulsen keine
Erwärmung stattfindet. Über ein Pulsintervall gemittelt
ist der Energieeintrag in Gewebe bei gepulsten Signalen deshalb
deutlich geringer als bei kontinuierlichen Signalen bei gleicher
Expositionsdauer und Sendeleistung.
Die thermische Belastung durch Mobilfunk nimmt in Gegenden mit
gut ausgebauten GSM oder UMTS-Funknetzen tendenziell ab, weil
die am Körper getragenen Mobiltelefone dort eine geringere
Sendeleistung benötigen und diese mit der Basisstation
(dem Funkmasten) über das Sendeprotokoll auch aushandeln.
Die Feldstärken, die von den Funkmasten ausgehen, sind
wegen der verglichen mit dem Mobiltelefon großen Entfernung
der Sendemasten am Körper der exponierten Person verschwindend
gering. Man kann davon ausgehen, dass die Grenzwerte (vgl. Elektromagnetische
Umweltverträglichkeit) von Mobiltelefonen eingehalten und
unterschritten werden, selbst in schwach ausgebauten Funknetzen,
in denen eine hohe Sendeleistung der Telefone eingestellt wird.
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Studien |
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In den 1990er Jahren gab es verschiedene Untersuchungen von
elektromagnetischen Feldern auf die Blut-Hirn-Schranke bei Ratten
mit unterschiedlichen Ergebnissen. So wurden von einer Arbeitsgruppe
um die Wissenschaftler Salford und Persson verschiedene Studien
veröffentlicht, die bereits bei einer SAR von 0,002 W/kg
(1/1000 des heutigen Grenzwertes) gehäuft abnormale Nervenzellen
festgestellt haben. Dieser Effekt wurde bis zu einer SAR von
0,2 W/kg stärker, weitere Erhöhungen waren dagegen
wirkungslos. Von der BfS wird die Studie vor allem für
die subjektive Kategorisierung der Ergebnisse in keine, wenig
und viele abnormale Zellen kritisiert. Ebenso wird die indirekte
Messmethode der SAR kritisiert. Salford selber konnte die Ergebnisse
dieser Studie bisher nicht reproduzieren. Eine ähnliche
Studie von 1997[20] zeigte hingegen bei 0,3 und 1,5 W/kg keinen
signifikanten Anstieg, sondern erst bei 7,5 W/kg, also weit
über dem Grenzwert. Auch eine japanische Untersuchung kommt
auf keinerlei signifikanten Anstieg bei 2 W/kg. Eine australische
Studie konnte keinen Zusammenhang zwischen der SAR und den Folgen
feststellen.
In der sogenannten Naila-Studie wurde untersucht, ob ein zahlenmäßiger
Zusammenhang zwischen der Nähe zu einem Mobilfunksender
und der Zahl der Krebserkrankungen in einer Region festzustellen
ist. Hierbei war eine deutliche Zunahme bei der Gruppe in einem
Umkreis von weniger als 400 m gegenüber der Vergleichsgruppe
außerhalb dieses Bereiches festzustellen. Vom BfS wird
diese Studie vor allem dafür kritisiert, dass sie Felder
und Erkrankungen als Ursache und Wirkung definiert, ohne zu
prüfen, ob überhaupt ein Zusammenhang besteht (cum
hoc ergo propter hoc). Dazu werden weitere Schwächen benannt
wie etwa, dass die Gesamtzahl der Krebserkrankungen deutlich
geringer ist, als zu erwarten wäre und dass die Einordnung
in nah und fern zu ungenau sei.
Die REFLEX-Studie hatte zunächst scheinbar gezeigt, dass
bei extrem starken Feldern ein reproduzierbarer Zusammenhang
zwischen alltäglicher elektromagnetischer Strahlung und
Zellschädigungen bestehen kann. Diese Laborergebnisse ließen,
selbst wenn sie wahr gewesen wären, keinen Schluss auf
Krankheiten zu, die durch derartige Strahlung hervorgerufen
werden. Die Reflex-Studie ist inzwischen laut Medienberichten
hinsichtlich angeblich festgestellter Strangbrüche im Erbgut
ungültig, da Laborergebnisse offenbar bewusst gefälscht
worden sind. |
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Gegenmaßnahmen |
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Vielfach werden so genannte Elektrosmog- oder Handystrahlenfilter
angeboten, die vor Strahlung schützen sollen. Die Wirkung
ist meist zweifelhaft, da diese Filterung keine geschlossene
Abschirmung erzeugt.
Besonders bei Mobiltelefonen wird vom Anbringen solcher Aufkleber
oder Folien dringend abgeraten, da diese die Nutzaussendung
des Geräts beeinträchtigen können, wodurch der
Regelkreis zwischen Mobilteil und Basisstation gestört
wird. Bei Benutzung sendet das Mobilgerät meist mit höherer
Leistung, als in der jeweiligen Situation erforderlich wäre.
Dadurch wäre eine eventuelle Schädlichkeit eher erhöht
als verringert.
Zudem ist das Anbringen jeglicher Vorrichtungen, wie z. B. Blinkantenne/n
und Metallfolien, an einem Mobiltelefon formell nur dann zulässig,
wenn der Hersteller es ausdrücklich gestattet (keiner tut
dies). Sonst (daher) erlischt die Zulassung zum Betrieb des
Gerätes in der EU gemäß den einschlägigen
Gesetzen und Richtlinien.
Das Messen, Bewerten und Vermindern von Elektrosmog ist ein
Teilgebiet baubiologischer Untersuchungen und Beratungen. Untersuchungsgegenstände
sind meist strahlende Gegenstände im menschlichen Wohn-
und Arbeitsumfeld oder Räume, die zum dauernden Aufenthalt
von Menschen vorgesehen sind. Die verwendeten Messinstrumente
und Maßeinheiten entsprechen denen für die elektromagnetische
Umweltverträglichkeit. Gemessen werden niederfrequente
elektrische und magnetische Wechselfelder, hochfrequente elektromagnetische
Wellen sowie elektrische und magnetische Gleichfelder, die auch
durch Elektrizität verursacht werden. Zur Bewertung werden
sowohl staatlich anerkannte Grenzwerte als auch von Baubiologen
entwickelte Richtwerte herangezogen. Gemessen wird die räumliche
Verteilung der vorgefundenen Strahlung sowie deren Stärke
(zeitpunkt- und zeitraumbezogen) und die Frequenz jeder einzelnen
Strahlungsquelle. Zudem werden versteckte bzw. unbekannte Strahlungsquellen
gesucht.
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Wertminderung bei Immobilien
durch Mobilfunksendemasten |
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Bei der Immobilienbewertung ist das Thema "Wertminderung
durch Mobilfunkmasten" ständig in der Diskussion.
Immobiliensachverständige sind nicht nur nach der neuen
Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) in Deutschland
angehalten alle wertrelevanten Merkmale und Faktoren sowie Einflüsse
im Verkehrswert zu berücksichtigen. Steht ein Mobilfunkmast
in Sichtweite eines Wohnhauses, kann dieser eine Wertminderung
des Verkehrswertes auslösen, wenn der Käufermarkt
auf diese Tatsache reagiert. In Einzelfällen wurden Wertminderungen
von Sachverständigen - je nach konkreter Sachlage - zwischen
3% und 10% des (unbelasteten) Verkehrswerts gesehen. |
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Literatur |
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Andras Varga: Grundlage des Elektrosmogs in Bildern. Messung,
Berechnung, biologische Auswertung. Umwelt und Medizin, Heidelberg
2002, ISBN 3-00-009180-7 |
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Quelle |
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